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Drunk in Love, die Realität dahinter

8/21/2016


Let's just get drunk and tell each other our secrets / Let's just get high and travel to another place in time / When we were young and dumb and we fell in love / Let's get intoxicated and fall in love
(Ashley DuBose - Intoxicated)



Wenn ‚Drunk in Love‘ auf einmal zur Realität wird und du feststellst, dass es so eigentlich nicht sein sollte. Das man es so doch eigentlich nicht wollte. Zumindest nicht auf diese Art.
In dem Moment merkst du, dass du angekommen bist. In einer Welt, in der für solcherlei Dinge kaum noch Platz ist. Zumindest nicht auf die Art und Weise, wie dus es dir vorgestellt hast. Jeder hat Verpflichtungen, ist an Dinge gebunden. Eben diese Sachen, machen es einem manchmal unmöglich das in Love ohne Drunk zuzulassen.

Es ist ja nicht so, als ob wir es alle unbedingt darauf anlegen ausnahmslos ‚Drunk in Love‘ zu sein. Es hört sich schön an, Beyoncé lässt es begehrenswert klingen, aber im Endeffekt belügen wir uns damit doch auch nur selbst. „Ich kann nicht. Ich will nicht. Es passt gerade nicht. Es ist kompliziert.“ Doch aber nur, weil wir es uns so kompliziert machen, dabei könnte es doch so einfach sein.
Was es ja dann auch ist, aber eben nur Drunk!

Wir melden uns nur beieinander, wenn der Alkoholpegel hoch genug ist um, was auch immer das ist, was da zwischen uns ist, zuzulassen. Es ist nicht so, als würde ansonsten Funkstille herrschen, doch die Nachrichten sind kurz, abgehackt und irgendwie unpersönlich. Keiner kommt dem anderen zu nahe. Wieso auch?! Wer weiß, in was für ein Tretminenlager man sonst tritt.

Doch sobald sich der Tag, dem Abend entgegen neigt, da werden Sehnsüchte laut. Herzen schlagen schneller. Und so finden wir uns wieder in einer Konversation, in der auf einmal jeder von uns beiden etwas zu sagen hat. Es geht nicht mehr nur um Floskeln und Smalltalk, sondern um alles oder nichts. Dinge kommen ans Tages- oder eher ans Abendlicht, die davor keinen Platz gefunden haben. Weil wir nicht zu dem was wir wollten stehen konnten?  Weil wir jetzt eine Rückversicherung haben, wenn wir scheiten! Weil wir jetzt mutig sein Können?Drunk in Love‘ eben! Als würde das alles rechtfertigen. Plötzlich wird alles so einfach und das umeinander herumschleichen hat ein Ende. Katz und Maus kommen aus ihrer Deckung. Gezielt treffen wir aufeinander. Nichts steht mehr im Raum, dass uns aufhalten könnte. Und selbst wenn, wir sehen darüber hinweg, denn die Nächte, die gehören uns. Nur uns.

And as the night starts to fall over the sky / And a lightness overtakes my mind / I misplace my reasons, no longer believe them / And as these walls around us start to bend / I let down the ones guarding my heart / I no longer need them no

Doch sobald der Morgen die Schatten der Nacht vertreibt und sich der Schleier, der die Vernunft benebelt verzogen hat, finden wir uns wieder, in Mitten ungeklärter Sachlagen. Was war verschwindet mit den Schatten der Nacht. Im Nachhinein verliert keiner ein Wort darüber. Es gibt Andeutungen. Ganz subtil. Was auch sonst. Doch nie Klartext.

Was wenn wir es nur schaffen ‚Drunk, in Love‘ zu sein. Weil es ohne nächtlichen Rausch dann doch zu kompliziert ist?! Ich wollte nie, dass es so läuft. Ich war davon überzeugt, dass es so nicht laufen muss. So hab ich mir das nicht vorgestellt. Ich wollte das in Love ohne Drunk und trotz allem bringt mich letzteres immer wieder zu dir zurück.

Wer weiß schon, ob wir ohne Rausch, ohne das ganze ‚Drunk in Love‘ funktionieren würden, doch nüchtern betrachtet stellt sich die Frage, was dagegenspricht?!

Bild via tumblr

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