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Sonntagskolumne // You have to leave your comfort zone

4/15/2018


Wir alle kennen sie. Diese Comfort Zone, von der überall geredet wird. In Magazinen, Online. Sie scheint fast überall präsent zu sein. Bestimmt kann mir jeder von euch seine eigene nennen. Oder zumindest ein, zwei Dinge aufzählen, die hinter der eigenen Comfort Zone liegen und damit quasi über dem Tellerrand. Was der Bauer nicht kennt isst er nicht und so zieht sich diese einfache Regel durch alle Bereiche unseres Lebens. Ist es hier nur die Nahrung, ist es anderswo vielleicht doch eine wichtige Entscheidung, die etwas ändern könnte. Verändern.


Doch Veränderung erfordert Mut und oftmals fehlt uns dieser oder dieser Jemand, der uns einen kleinen Schubs in die richtige Richtung gibt. Denn oft ist a man selbst viel zu verkopft in die Sache und weiß gar nicht mehr wo dieser einem überhaupt steht. Bei all dem Druck den man sich selbst mach.

Die eigene Comfort Zone zu verlassen, erfordert Mut. Weil dadurch bekannter Grund und Boden zurückgelassen wird und man etwas völlig Neues und Fremdes ausprobiert. Wenn man sich für diesen Schritt entschließt, dann kann das am Ende etwas durchaus Wunderbares haben. Stolz und unbändige Freunde, etwas gewagt zu haben. Um jedoch so positiv auf einen solchen Schritt zurückzublicken, muss die Entscheidung, diesen zu Wagen, von einem selbst kommen. Aus einem selbst.

Ich wurde ins kalte Wasser geschmissen und es hat sich einfach nur furchtbar angefühlt.
Mein größter Albtraum war schon immer Erwartungen nicht gerecht zu werden. Mein größter Albtraum vor jedem Auftritt war immer zu versagen. Ich stehe vor einer Menge an Leuten, die uns alle erwartungsvoll anschauen. Die Musik beginnt zu spielen. Die Erwartungen steigen. Mein Einsatz kommt und ich bringe kein Wort heraus. Kann mich an kein einziges Wort mehr erinnern. Der Text ist einfach weg. In einer anderen Version mache ich den Mund auf und meine Stimme ist weg. Ich stehe da oben, der Situation völlig ausgeliefert und bin wie versteinert. Ich kann weder weg noch etwas machen, um das ganze irgendwie erträglicher zu machen. Es ist mein größter Albtraum und ich, ich war letzte Woche ein Teil davon. Nicht nur in meiner Vorstellung, sondern wahrhaftig und Tatsächlich.

Ich wollte mir das ganze nur anschauen. Aus sicher Entfernung. Weil ich wusste und weiß, dass ich nicht der Typ für Improvisation bin. Ohne Sicherheitsnetz. Ohne einen Leitfaden. Ohne irgendetwas, mit dem ich mich in irgendeiner Form Sicher fühlen kann. Plötzlich fand ich mich dann in dieser absolut furchtbaren Situation wieder, in der Menschen Dinge von mir erwartet haben, die ich nicht leisten konnte. Nicht erfüllen konnte, weil ich wie gelähmt dastand und mir gewünscht habe, dass diese Furchtbare Situation so schnell wie möglich ein Ende nimmt und ich ganz weit wegrennen und mich irgendwo verkriechen kann.

Ich stand auf der Bühne. Hinter mir völlig wildfremde Menschen, die alle wunderbare Dinge mit ihren Instrumenten veranstaltet haben. Dann war ich an der Reihe. Ich war da in eine Situation gedrängt worden, die mich unglaublich überfordert hat. Ich wusste nicht was ich machen sollte noch fand ich an irgendeiner Stelle einen Zugang zu den anderen Musikern. Es war ein absoluter Albtraum. Ich stand dort. Nicht im Stande etwas zu tun. Ich konnte aber auch nicht weg und musste bleiben, wo ich war, bis der letzte Ton verklungen war. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, in der tausende Gefühle in mir herumtobten.

Ich habe mich selten so furchtbar gefühlt.

Wir alle kennen sie. Diese Comfort Zone, von der überall geredet wird. In Magazinen, Online. Sie scheint fast überall präsent zu sein. Jedoch habe ich von ihr erst einmal die Nase gestrichen voll. Vielleicht versuche ich es ja ein andermal. In ein paar Jahren und etwas freiwilliger. Und bis dahin esse ich einfach von meinem Teller und schau den andern aus sicherer Entfernung zu, wenn sie mit ihrer Experimentieren.

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